Ich

Wer hat gesagt...

...hier wäre Schluss?

Nur wegen Köln-Langeweile, Twitter und generell großzügig generischer Lebensunlustigkeiten?

Nein. Ich bin noch hier, du nicht, du rauchst bestimmt auch weniger als ich und darum schaffst du es auch nicht, all das Aufregende zu sehen, was mein Handtuch so bietet.

Ist mir aber grad mal egal, ich hab Kalk überlebt, brauch dafür kein Hashtag, keine Perspektive und zum Kotzen nicht mal eine Toilettenschüssel.

Mach mir das nach und sei stylisher. Ich warte auf dich. Ha.

Ich entschuldige mich...

...für die aktuelle Leichenstarre hier.

Hab eigentlich jede Menge zu erzählen... Ok, ist vermutlich übertrieben, aber jedenfalls jede Menge nette kleine Artikelideen.

Nur leider momentan auch jede Menge überhaupt keine Zeit.

Insofern:
Bis irgendwann bald demnächst mal wieder oder so tschüss bleiben Sie mir erhalten und wohlgesinnt Sie kennen das ja man sieht sich bald mal wieder bye bye und bis dann am selben Ort zur nächsten Zeit Adios.

Kat.: Erlebnisse, die man nicht braucht.

Wir sitzen auf einer Award-Show, außer unserem eigenen Beitrag gibt es nur noch zwei weitere Nominierte in unserer Kategorie, die sind beide so richtig scheiße, also MÜSSEN wir eigentlich gewinnen.

Und dann: in der gesamte Kategorie wird einfach mal GAR kein Gewinner ausgelobt. Wir sind alle nicht preiswürdig, alles war komplett umsonst, wir sitzen irritiert da wie nicht abgeholt.

Na immerhin durften wir dann noch eine kölsche Mundart-Band live auf der Bühne bewundern. Wow, was ein Abend.

Von IKEA getriggertes Selbstmitleid.

ZUHAUSE - Kein Platz auf der Welt ist wichtiger. Das steht auf dem Cover des neuen IKEA-Katalogs. Und warum fühle ich mich davon jetzt so punktgenau getroffen?

Es ist alles reichlich merkwürdig.

Hätte mir niemals träumen lassen, daß man nach einem Ort wie Frankfurt Heimweh verspüren kann. Zumal, wenn man dort nicht mal herkommt. Doch es ist so, wobei sich "Heimweh" vielleicht exakter als das Vermissen von Freunden und Bekannten, Ritualen, Vertrautheit oder sogar Geborgenheit beschreiben ließe.

Nur war ich doch immer derjenige, der nichts dringender gesucht hat als das Neue, Ungewohnte, Aufregende...? Der sich ständig wie in Routine festgefahren fühlte? Dessen typischer Gedanke "Das kann's doch noch nicht gewesen sein" lautete?

Und Köln ist zweifelsohne die wesentlich tollere Stadt als Frankfurt. Hier herrscht brodelndes Leben, überall und jederzeit viele viele junge interessante Menschen, ungezählte Möglichkeiten zur Ablenkung bzw. Freizeitgestaltung (wenn man denn welche hätte...), generell ganz einfach tierisch viel los in der Stadt. Besonders viel sogar in meinem Viertel. Und eher mal viel zu viel in meiner Straße... auch wenn das nun eher die ohne Unterlaß vorbeibretternden S-Bahnen, Regionalexpresse (-expressi?) und Güterzüge meint.

Am Ort liegt es also nicht, daß das neue Zuhause (noch?) kein Zuhause ist. Am Job auch eher nicht - das Team ist klasse, die Aufgaben insgesamt ok, zusammengenommen ist meine jetzige wohl die beste, lockerste, angenehmste und dabei dennoch vielleicht erfolgreichste Agentur, in der ich bislang gearbeitet habe.

Vermutlich liegt es einzig und allein an mir selbst. An meiner ganz extrem nicht mehr vorhandenen Motivation. Nicht nur für den Job oder sogar die ganze Branche. Sondern für das Arbeiten selbst. Würde mich am liebsten nur noch ins Bett legen und darauf warten, daß es mir irgendwie wieder besser geht. Auch wenn ich nicht weiß, was dieses "besser" sein sollte.

Egal, sich irgendwo rein kuscheln geht allemal besser an einem Ort, der einem vertraut geworden ist. An dem man weiß, wo man in welcher Stimmungslage mit wem hin gehen kann und wer für einen da ist. Also eher in Frankfurt als in Köln. Für mich. Derzeit.

Aber andererseits geht das natürlich GAR nicht; ich bin 35, nicht 65, und es behagt mir weder, auf den Tod noch auf eine undefinierbare Besserung zu warten.

Vielleicht ist es ja auch einfach nur eine temporäre Stimmungsdelle (eine tiefe; bei jemandem, der ohnehin fast grundsätzlich schlechter Stimmung ist). Vielleicht wäre die Antwort auch schlicht und ergreifend, mich wesentlich früher als geplant selbstständig zu machen und als Freier zu arbeiten. In Frankfurt. Nach meinen eigenen Vorgaben. (Ok, das ist illusorisch.) Vielleicht ändert sich nach einer längeren Eingewöhnungszeit auch alles und ich werde hier doch sowas wie "glücklich". Hmm. Mal sehen.

Ein halbes Jahr bleibe ich ohnehin definitiv hier in Köln. Also bis Februar/März. Und bis dahin... fließt noch einiges Wasser den Rhein hinunter. Ja, der Spruch mußte jetzt kommen.

Zeit. Und was sonst noch rennt.

Ja, richtig, ich habe hier seit etwa einem Monat praktisch gar nicht mehr geschrieben. Und das wird sich auch nicht so bald ändern - das heißt, einen oder zwei Frankfurt-Abschiedsbeiträge gibt es hoffentlich noch... wenn ich es zeitlich unterbringen kann.

Problem ist einfach, daß ich mit wichtigeren Dingen beschäftigt bin - einen Umzug vorbereiten, über plötzliche, blöde Abschiedssentimentalität hinwegkommen, mit sonstigen anstrengenden Gefühlen kämpfen.

Dazu kommt dann noch, daß heute abend endlich wieder das Fantasy FilmFest in Frankfurt startet, was für mich bedeutet: eine ganze Woche lang jeden Tag von 13 bis 2 Uhr im Kino sitzen, danach noch ca. 4 Stunden lang Reviews zu allen Filmen schreiben, die ich gesehen habe, dann ca. 5 Stunden schlafen, dann wieder ins Kino hüpfen. Schlauchend, aber immer wieder schön ;)

Am 10. August ziehe ich dann um. Komme einen Tag später nochmal zurück für Abschiedsparty und, äh, Fußball.

Und ab 15. August arbeite ich schließlich in Köln. Mal sehen, wie es dann mit dem Blog weitergeht. Und mit mir.

Provozieren geht doch noch.

Ich sehe ja nun schon seit einigen Jahren im wesentlichen ziemlich brav aus. Mal davon abgesehen, daß heutzutage vermutlich keine Frisur der Welt einen Großstadtbewohner noch richtig schocken könnte, bin ich mit meinen Haaren zum Beispiel auch gar nicht zu großen Experimenten in der Lage: dünn, weich, schlapp hängen sie runter und werden meistens doch nur zu irgendeiner Art Scheitel. Brr. (Kurzgeschoren stehen sie mir eher noch weniger.)

Und Klamotten? Naja. Inzwischen ist doch jede Form, sich zu kleiden, zu einem Modeschema bzw. -trend verkommen. Hat damit seine Aussage (oder jedenfalls seine Aussagekraft) verloren - und kann selbst beim biedersten Bürger kaum noch Interesse wecken.

T-Shirt-Sprüche schaffen das sowieso nicht mehr. Die Leute haben mittlerweile schon alles gesehen, gelesen und gedacht; da berührt sie irgendein Satz auf einem T-Shirt auf einem Typen in der Straßenbahn definitiv nicht weiter. Dachte ich. Bis heute. Ich führe meinen neuesten Textilerwerb spazieren. Und ernte tatsächlich offene Münder und schockiert aufgerissene Augen :D

Wo Frankfurt noch Offenbach heißt...

...und ich derzeit meine Arbeitskraft vergeude. Komm mich doch bitte mal jemand besuchen, ja? Ist ein wenig weit weg von der realen Welt, hier. Aber ganz hübsch.

 

 

 

 

Klick macht Bilder groß

Köln is calling...

... und ich hab, wie üblich, Angst vor meiner eigenen Courage. Eigentlich glaube ich schon seit Ewigkeiten, daß ich dringend mal wieder einen Ortswechsel brauche. Eine Unterbrechung meiner Routine, die mir frische Luft zufächert. Natürlich auch einfach eine neue Herausforderung - und das wäre dieser mir fröhliche zuwinkende Job definitiv.

Aber dann - alles hier aufgeben? Die günstige, schöne Wohnung; die liebgewordenen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten? Und vor allem die paar wirklich guten Freunde? In eine neue Stadt gehen, wo ich fast nichts und niemanden kenne?

Das werden ein paar harte Tage mit schweren Entscheidungen.

Ohrfeige oder Schulterklopfen?

Man erinnere sich, da war Wetzlar. Wo ich niemals hin wollte und nach wie vor niemals hin will. Aber ich bin nun mal sehr neugierig. War ich schon immer, auch wenn das oft genug fatal ist, speziell im Hinblick auf Frauen (die aus irgendwelchen Gründen fast allesamt grundsätzlich stets gelangweilte Abgeklärtheit verlangen; bloß nicht zu viel Interesse zeigen...).

Also gab ich mir heute Abend die Irrfahrt ins Nichts. Und zwar sprichwörtlich: in Gießen, nach einer angenehmen, kurzen Bahnfahrt, wurde ich von der Chefsekretärin abgeholt und per VW Golf in ein entlegenes Nest gekarrt, inklusive 20 Minuten Fahrt auf unbeleuchteten Landstraßen und durch dunkel-leere Landstriche. (Einschub: Ich = Großstadtkind. Sowas = Extrem ungewöhnlich bis wahrgenommenes Ende der Zivilisation.)

Dort angekommen, durfte ich mich dann einem Mitglied der GF vorstellen. Oder auch andersrum... War ja schon irgendwie interessant. Schließlich hatte ich vor gerade mal Wochenfrist den Herrschaften erklärt, daß ich nicht glaubte, ihre und meine Interessen würden sich decken. Sprich, mich würde es wohl zu deutlich anderer Arbeit und deutlich kreativeren Ergebnissen drängen, als dieser Laden sie vorsehen und ermöglichen würde.

Trotzdem bedrängte man mich wie blöde, dort zu erscheinen. Na gut. Man ist ja nicht so. Aber natürlich bestätigte sich meine Einschätzung haargenau: Dort will man "Kreativität, die verkauft". Hier will man Kreativität. Ich geh jetzt mal nicht ins Detail, aber für Nicht-Werbung, sondern Verkaufsförderung mit einem noch heftiger Hard-Selling-orientierten Ansatz, als ihn meine jetzige Agentur schon fährt, bin ich wohl ganz einfach noch nicht reif/resigniert/verzweifelt genug.

Wie ich halt so bin, hab ich das dann nach der Agenturpräsentation - auf Nachfrage - auch deutlich kommuniziert. Was das GF-Mitglied erst mal zu einem enttäuschten Gesichtsausdruck, dann zu hektischer Gestik, schließlich und tatsächlich dazu brachte, mir den CD-Posten in seiner Agentur anzubieten.

So. Nun wäre das eine Steigerung im "Job-Ranking" meiner Branche und im Gehalt um ca. 100%. Aber ich hab es abgelehnt. Weniger, weil ich mich dafür noch nicht reif genug fühle. Sondern vielmehr noch, weil ich glaube, damit würde ich mich selbst verraten. Ich weiß, daß in diesem Laden gute Arbeit keine Chance hätte. Ich würde mich entweder aufreiben oder dahin darben, resignieren und bald genau dieselbe Scheiße produzieren, die ich bei anderen "Führungs-Kreativen" verachte. Dabei aber gut verdienen, ein bequemes Leben führen und nach und nach jeden Anspruch, jeden Ehrgeiz, jedes Ziel aufgeben. Und natürlich auch jede Option auf "Besserung"; jede Hoffnung, noch reichlich dazu zu lernen und cleverer zu werden: wie auch, wenn da definitiv niemand ist, der besser ist, als man selbst?

Nun bin ich gekündigt, ohne exakte Job-Aussicht ab 2.4., und habe die Chance auf viel mehr Geld und tolle Titel zugunsten von NICHTS freiwillig abgesagt. Bin ich blöd oder soll ich mir eitel auf die Schulter klopfen, weil ich mich wenigstens noch bemühe, Maßstäbe zu haben bzw. zu behalten? Na, wenn das mein Arbeitsamt-Berater wüßte oder auch beantworten müßte, der mir heute schrieb, er würde mich an eben jenem Datum gerne persönlich kennenlernen... und mit mir über mein "Bewerberangebot bzw. (meine) berufliche Situation sprechen".

Keine Frage, dem Staat wäre es lieber, ich (und jeder andere) würde all seine Ansprüche auf Qualität, Klasse und Sinnhaftigkeit beerdigen und einfach mal brav (im Sinne von steuerzahlend) funktionieren. Aber was ist das denn für eine Orientierung? Was für eine Logik? Ich habe kein Problem damit, hart zu arbeiten und von mir aus auch unverhältnismäßig hohe Steuern zu bezahlen. Wenn ich dafür wenigstens eine Form von Erfüllung finden darf und dazulernen kann. Aber man kann doch nicht ernsthaft von mir verlangen, einfach irgendeinen Job auszuüben, nur um zu arbeiten, schlicht der Arbeit wegen?! Gleich wie produktiv oder sinnvoll sie ist?

Man kann doch nicht ernsthaft wollen, daß ich jede Option auf Qualitätssteigerung meiner selbst aufgebe, nur um jede Sekunde jeden Tages sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein? Welches Potential verschenkt, verbrennt denn dieser Staat bitte dermaßen zielgerichtet? Und warum??

Sorry, wird jetzt polemisch, aber am Ende stelle ich mir dann doch einfach die Frage: Kann es etwas Krankeres geben als die gesamtgesellschaftliche Fixierung auf und Sanktionierung von Erwerbsarbeit als Lebenszweck Nummer 1? Ich habe den Eindruck, unserer Gesellschaft geht es fast niemals noch um Klasse bzw. um die Qualität dessen, was man leistet. Sondern nur darum, daß man etwas leistet. Was auch immer das dann ist, und was die Begleitumstände sind.


So, schlafen gehen. Und morgen weiter lachen. Und wenn nötig, dann auch nüchterner diskutieren. Immerhin bot der Laden eine sehr nette Co-Texterin, die mich zurück nach Frankfurt fuhr und zu Bier und Geplauder bei ihr und ihrem Freund (warm halten, ist Bierbrauer) einlud. Gehört vermutlich ab sofort zum exklusiven, winzigen Kreis meiner Bekannten vor Ort ;)

Es stockt mal wieder:

Das Covergirl bewirft mich und will 6 Beweise dafür, daß ich komisch bin. Komisch wie seltsam oder wie ulkig? Ulkig überlasse ich Didi Hallervorden und führe an:


1. Unter normalen Umständen fahre ich lieber durch die verstopfte Innenstadt zur Arbeit als über die Autobahn.

2. Ich besitze über 700 DVDs. Alles Originale.

3. Mein Lieblingstier ist (neu!) der/die/das Wombat.

4. Ich hasse Sonntage, schon immer und wahrscheinlich für immer.

5. Ich fände es furchtbar, wenn mein Hobby mein Beruf wäre. Weil ich Angst habe, daß mir dann der Spaß daran vergehen würde und/oder ich Kompromisse eingehen müßte. (Gilt für Film, Literatur und Musik.)

6. Ich bin Zyniker. Und gleichzeitig extremer (bzw. extrem bescheuerter) Romantiker.


Diesen Stock bearbeiten nun bitte: Wondergirl und Katzleen.

Kommentieren.

oh baby
... es regnet.
haifischmaedchen - 15. Jun, 19:12
Ist das nun eigentlich...
Ist das nun eigentlich sehr blasphemisch oder, ach...
todaystomorrow - 21. Mai, 03:31
Der Kulturkritiker nährt...
scheint so, als habest du dich aus der kulturkritik...
blogger.de:fairfox - 19. Mai, 01:45
oha. wollte schon fragen. aber...
oha. wollte schon fragen. aber sowas wie musical waren...
todaystomorrow - 10. Dez, 02:46
war da auch
das Konzert war Schrott, werden eben alle älter... und...
goomp_entertainment - 6. Dez, 13:58

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