Das mußte ja so kommen. Nach dem dämlichen Deutsch-Pop-Hype nun
die erste echt deutsche WG.
Aua. Und vermutlich finden sich die drei selbsternannten Sprachschützer auch noch ungeheuer lustig. Oder clever. In jedem Fall aber grenzenlos hip. Na dann.
todaystomorrow - 18. Jan, 18:02
Es ist gleich sechs, der Tag ist in kompletter Sinnlosigkeit vergangen, und jede Regung, die etwas mit der Arbeit zu tun hatte, für die ich bezahlt werde, hat mich nichts weiter als ärgerlich werden lassen.
Gut, daß F. vorhin ein Bier an meinen Platz brachte. Und gut, daß wir alle gleich gruppenausflugsähnlich ins Kino gehen werden. Den aktuellen Film von Wong Kar Wai, "2046". Ist zwar momentan wahrscheinlich genau das Falsche für mich - aber besser, als hier wieder bis Mitternacht an überflüssigen Copy-Änderungen zu sitzen, die der Kunde morgen ohnehin abschießen würde.
Insofern: Thanks and good night.
todaystomorrow - 18. Jan, 17:54
When you say it's gonna happen now
Well, when exactly do you mean?
The Smiths - How soon is now?
todaystomorrow - 18. Jan, 17:50
Die Welt ist schön.
Ja.
Kann man so sehen.
Es kann allerdings auch passieren, daß man das ganze Gedöns ganz anders wahrnimmt. Als anstrengend, frustintensiv, ärger-, ja sogar widerlich.
Woran das nun liegen mag, kann ich kaum beantworten. Gibt vermutlich die verschiedensten Gründe. Einfach ein paar negative Erfahrungen zu viel? Eine psychische Störung? Vererbung? Emotionale Verkümmerung? Aussuchen tut man sich das jedenfalls nicht unbedingt.
Wie dem auch sei: bei einer solchen WeltMenschLebens-Wahrnehmung hat man dann wohl grundsätzlich drei unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten WeltMenschLeben gegenüber.
1. Apathie. No Future. Eh alles egal. Ich verstumpf mich fröhlich, zieh mich aus allem emotionalen Involvement zurück und hänge vor mich her, bis ich irgendwann dann sterbe oder spontan doch noch Lebensfreude entdecke. Oder (psychisch und/oder physisch) so hinüber bin, daß ich eh nix mehr mitkriege. Nennen wir das mal den Punkrock-Style.
2. Leiden an der Situation. Ich bin ein Opfer, alle anderen sind unbarmherzig, fies und gemein, die Welt ist schlecht, ich will nicht mehr. Schon das Atmen tut mir weh. Wo bleibt das Ende? Tja, das kommt dann auch irgendwann. Gegebenenfalls selbst induziert und schneller, als irgendjemand anderes das erwarten würde. Vielleicht heult man aber auch einfach für immer weiter vor sich hin. Was ich in diesem Zusammenhang, je nach meinem aktuellem Geschmack, als Emo- oder aber Gothic-Style klassifiziere.
3. Rein, klar, unverfälscht: Das ganze kotzt mich an. Ihr seid verachtungswürdige Kreaturen, und ich hasse euch von vorne bis hinten. Mir wäre es am liebsten, eine dicke bunte Bombe fiele vom Himmel und direkt auf euer aller Köpfe. Stecke meinen dann auch gerne mit drunter. Eindeutig der ursprüngliche Hardcore-Style.
Welcher davon mein Style ist? Moment. Habe ich irgendwo behauptet, daß ich überhaupt die Lebenseinstellung teile, die diesen Denkmustern zugrundeliegt? Na also.
Nichtsdestoweniger: es geht fast nichts drüber, morgens früh richtung Arbeit zu schlurfen äh marschieren, mit dem Walkman auf, aus dem einem Earth Crisis mit "Ultramilitance" entgegendröhnt - und sich, fröhlich lächelnd, zu sagen: Verreckt doch einfach alle mal. Das gibt unglaublich viel Kraft für den Tag. Probiert es aus.
Aber vergeßt nicht, hinterher wieder umzuschalten.
Schließlich ist die Welt doch schön.
todaystomorrow - 18. Jan, 14:46