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Ein Toast auf die Tränen

sylt2So, neue Kettcar da. Seit Tagen in Dauerrotation bei mir. Trotzdem noch nicht ganz überzeugt. Textlich zwar wieder politischer, musikalisch aber leider stetig unspannender. Obwohl man sich sichtlich um Variabilität bemüht hat. Zum Beispiel mit "Am Tisch", das am ehesten einem kaputten Walzer mit Trauertrompeten-Einsatz ähnelt. Quasi der Hamburger Totenwalzer. Klingt jedenfalls sehr ungewöhnlich für Kettcar, und auch sehr ungewöhnlich für ein Lied, das ich wieder und wieder hören will... eigentlich nämlich ganz schön kitschig, aber gleichzeitig nicht nur herzergreifend, sondern sogar -zerdrückend. Liegt aber natürlich auch am Text. In dem ich mich mal wieder wunderbar wiederfinde. (Gab's da nicht mal diesen But Alive-Song namens "Selbstmitleid sells"?)

Was heißt das nun als Fazit? Hmm. Einerseits bin ich etwas enttäuscht. Und "Sylt" ist sicher nicht die beste Platte der Band. Andererseits finde ich trotzdem momentan nichts, was ich lieber hören würde. Und das ist doch auch schon mal was.

 
Am Tisch

Ich bin nicht verbittert, probier das nur aus
Jetzt nach dem Essen, ich will eigentlich nur noch nach Haus
Sie geben nicht an, sie lassen nur wissen

Bin ich noch ungerecht oder schon neidisch?
Es sind deine ältesten Freunde
Wohl beides
Es schimmert nur durch, es steht in der Luft zwischen uns

Und all diese Themen, ja das sind gute Themen
Übers Kochen und Reisen und was wir so nehmen
Bevor gleich einer sagt: So, das war’s
Erhebt euer Glas
Kommt, erhebt euer Glas

Ein Toast auf das Leben
Das Glück
Nur ich, ich komm nicht mehr mit
Mit dem Leben, dem Glück

Ein Toast auf die Freundschaft
Die Gewissheit
In einem Jahr von hier und jetzt an
Kommt sicher das Mitleid

Wir waren immer so stolz darauf, dich zu kennen
Mehr Ahnung von allem als wir alle zusammen
Hier sagst du erst nichts und dann diesen kryptischen Mist

Wir haben uns entschieden, so wie die meisten
Fürs Rattenrennen und fürs Eigenheim-Leisten
Du blickst herab mit diesem Wissen, was los ist

Dieser Abend kein Fehler und wenn, dann nicht meiner
Ich bin kein Verräter und fühl mich wie einer
Denkst du denn ernsthaft, dieses Leben macht Spaß?
Erhebt euer Glas,
Kommt, erhebt euer Glas

Ein Toast auf das Leben
Seine Lügen
Und wie wir uns zeitlebens abmühen
Für nichts und gar nichts

Ein Toast auf das Leben
Einen Platz auf dem man einmal so sein kann
Wie man ist
Wer man ist

Kölner Kurzbetrachtungen

- Ich bin neulich umgezogen. Eine viel schönere Wohnung jetzt als die Bahngleis-Selbsterfahrungsstätte zuvor. Aber auch seltsam. Bin hier mit einem Kollegen zur Zwischenmiete in einer archetypischen Mädelswohnung untergekommen. Samt pinkfarbener Küche und rosa Luftballon im Badezimmer. Immerhin, über der Badewanne hängt eine Aufblas-Gitarre mit St. Pauli-Schriftzug.

- Irritierender, ein wenig: unsere beiden Wohnstätten-Leihgeberinnen, die sich für das nächste halbe Jahr in Australien rum treiben, hatten eine eigene studiVZ-Gruppe für die Suche nach Zwischenmietern aufgemacht. Mit sehr obskuren Leuten auf der Mitgliederliste.

- Tolle Partyfotos aus unserer Küche (damals noch gelb) gibt es in den VZ-Untiefen auch zu entdecken. IN der Küche hingegen: eine bis zum Rand mit Centstücken gefüllte Sammelbüchse mit der Aufschrift "Für Kölsch eine Spende bitte". Scheint oft viel Spaß gemacht zu haben, hier.

- Dagegen sprechen allerdings die zahlreichen blockwartähnlichen sonstigen Hausbewohner (schöne Begegnungen beim offensichtlichen Falschparken meines Fahrrades im Innenhof inklusive).

- Und offiziöse Mitteilungen im Hausflur über "Kinder-Spielzeiten im Hof" sowie darüber, dass die Mitarbeiter des hiesigen müllentsorgenden Unternehmens doch bitte nicht persönlich beleidigt werden sollten.

- Abgesehen davon leben wir hier aber in einem lustigen Haus.

- Das zudem eine bedenkliche Bekanntheit bis weit über die Grenzen Ehrenfelds hinaus aufweist. Kein Wunder. Schließlich steht im Blumenbeet genau vor meinem Fenster ein markanter Gartenzwerg. Der nicht nur einen Arm im 90-Grad-Winkel ausgestreckt hält. Sondern dem jemand auch noch den nur allzu gut passenden Gröfaz-Schnäuzer aufs hässliche Antlitz gemalt hat. Neulich auf einer Party erfahren, dass Fotos dieser missgebildeten Kreatur mehrere WG-Küchenpinnwände Kölns zieren.

- Um die Ecke unseres Adolfzwergpalasts residiert ein besserer Einkaufskiosk, der sich stolz "Ihr Nahkauf" nennt. Seit neuestem auch "Gebrauchte Bücher (wie neu) aus allen Bereichen - Jedes Buch nur 1,50 Euro" vertickend. Das weiß ich, weil mit der täglichen Werbeflut in unseren Briefkasten kürzlich auch ein informativer Handzettel des ehrgeizigen Inhabers geflogen kam.

- Handzettel? Pah. Tatsächlich handelte es sich dabei um sowas wie den Nicolas Sarkozy aller Handzettel: vierfarbig, beidseitig bedruckte Hochglanzpappe mit aktuellen Angeboten, einem 50-Cent-Rabattgutschein für den Kauf eines "coffee to go" und der Mitteilung, dass bei Käufen ab 15 Euro Warenwert sogar kostenloser Lieferservice geboten werde. Ich bin sprachlos.

- Da ich aber Werbung gerne wirken lasse (Berufskrankheit), stattete ich dem miefigen kleinen Büdchen vorhin glatt mal wieder einen Besuch ab. Und kaufte nicht nur Zigaretten und Bier, nein, sogar ein 1,50 Euro-Buch. Stephen King, "Dolores". Ich lege eben Wert auf Standesgemäßes.

- Der Höhepunkt meines letztwöchentlichen Erlebens: Samstag Nacht mit einem Kollegen auf ein paar Stunden Amüsement-Suche gewesen. Gestartet auf dem Zwischengeschoss eines U-Bahnhofs, vor dem lokalen Kiosk rauchend ein Bier trinkend. Auftritt KVB-Beamter. "Guten Abend, ich vertrete hier die Stadt Köln. An diesem Kiosk werden keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt. Ich muss Sie deshalb darauf hinweisen, dass Sie Ihr Bier hier zwar trinken, aber es nicht auf dem Tischchen abstellen dürfen."

- Ich schon wieder sprachlos. Noch mehr, als sein Handy bimmelt und er sich meldet mit: "Hier der Neger vom Dienst."

- Köln.

I wanna be a teen idol

Großes Kino: heute hat Herr Pete "Bei dem Gesicht braucht man eben Drogen" Doherty geruht, mit Babyshambles fast direkt bei mir um die Ecke aufzutreten. In einer ja eigentlich viel zu kleinen Halle für so nen prächtigen Star, aber die Zeiten sind eben hart.

Der geneigte Leser kann sich vermutlich denken, dass ich den Besuch seines Konzerts vermieden habe. Mein Weg zur Arbeit führte mich aber heute früh an seinem Auftrittsort vorbei. Ihn sah ich da zwar nicht. Aber etwas fast noch Bizarreres:

Einen Haufen Kids, die sich schon um neun Uhr morgens in der Eiseskälte auf dem Bürgersteig scharten und dort ihrem Warum-noch-gleich-Idol gleich doppelt nacheiferten. Nämlich mit dem zügigen Leeren einer Flasche Gin und dem planlosen Herumschreddern auf einer Akustikgitarre, die zu allem Übel auch noch mit dem Union Jack bedruckt war. Natürlich verbunden mit Gesangsgeräuschen.

Als ich mittags sowas wie eine Pause imitierte, taten sie noch genau dasselbe. (Keine Ahnung, ob sie inzwischen heiser waren - da einen Unterschied auszumachen, wäre schwer gewesen).

Als ich dann irgendwann gegen halb eins nachts nach Hause ging, nicht mehr. Dafür war die Straße nun hübsch in Scherben getaucht. Gitarrenbruchstücke konnte ich leider keine entdecken.

Wes Lied ich sing, des Stil ich leb?
Meinetwegen.

Aber könnte man sich denn dann nicht wenigstens jemanden aussuchen, der tatsächlich Stil hat??

Es gibt keine dummen Fragen?

Na gut. Dann sag mir doch jetzt mal bitte jemand, was die bisher erzielte Höchstgeschwindigkeit im Headbangen ist. In km/h.

... oder alternativ die URL jener tollen Suchmaschine, die einem dumme Fragen beantwortet...

Kommentieren.

oh baby
... es regnet.
haifischmaedchen - 15. Jun, 19:12
Ist das nun eigentlich...
Ist das nun eigentlich sehr blasphemisch oder, ach...
todaystomorrow - 21. Mai, 03:31
Der Kulturkritiker nährt...
scheint so, als habest du dich aus der kulturkritik...
blogger.de:fairfox - 19. Mai, 01:45
oha. wollte schon fragen. aber...
oha. wollte schon fragen. aber sowas wie musical waren...
todaystomorrow - 10. Dez, 02:46
war da auch
das Konzert war Schrott, werden eben alle älter... und...
goomp_entertainment - 6. Dez, 13:58

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