Die Zukunft der Vergangenheit.
Im Postkartenhalter auf der Toilette fand ich dann dieses selten bizarre Stück Promo-Irrsinn:
Yeah. Das Angiemobil. Jetzt mit drei orangedebilen Altjugendlichen serienmäßig. Für nur deine Seele und deinen guten Geschmack (zzgl. MwSt.). Ab sofort bei deinem Wahlscheinhändler.
Daß die keck dreinblickenden Werbeträger in Styling, Klamotten und Gesichtsausdruck so nach den herbsten Untiefen der 70er aussehen, scheint bei näherer Betrachtung übrigens nicht etwa Zufall oder CDU-bedingter Stilblindheit geschuldet zu sein. Im Gegenteil – aufmerksames Analysieren der Kartenrückseite läßt auf ein bewußtes politisches Konzept schließen.
Schließlich lesen wir hier im Kleingedruckten noch den stolzen Vermerk, "Kilian, Antje und Iliane" seien mit ihrem original 75er Ford Granada abgebildet. Und schließlich sehen wir hier als Symbol für moderne Telekommunikationstechnologie ein SonyEricsson T610, das nun nicht erst seit heute von gestern ist.
Diese Melange aus Gestrigem und Vorgestrigem steht also sinnbildlich für das "CDU teAM-Zukunft" (ganz toll pfiffige Schreibweise übrigens auch) und damit für das, was sich die CDU unter Deutschlands Zukunft so vorstellt? Au Backe. Da wundert einen die ewig-gestrige Gratisbeigabe in Form diverser tagesaktueller Äußerungen diverser, auch namhafter, CDU-Politiker (unter anderem aus meinem aktuellen Heimatbundesland) natürlich nicht mehr.
"Sag uns, was Deutschland braucht." Hmm. Meiner Meinung nach am ehesten ja ein neues Dresden, aber sei's drum: sowas wie das hier jedenfalls ganz bestimmt nicht.
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