Von IKEA getriggertes Selbstmitleid.
Es ist alles reichlich merkwürdig.
Hätte mir niemals träumen lassen, daß man nach einem Ort wie Frankfurt Heimweh verspüren kann. Zumal, wenn man dort nicht mal herkommt. Doch es ist so, wobei sich "Heimweh" vielleicht exakter als das Vermissen von Freunden und Bekannten, Ritualen, Vertrautheit oder sogar Geborgenheit beschreiben ließe.
Nur war ich doch immer derjenige, der nichts dringender gesucht hat als das Neue, Ungewohnte, Aufregende...? Der sich ständig wie in Routine festgefahren fühlte? Dessen typischer Gedanke "Das kann's doch noch nicht gewesen sein" lautete?
Und Köln ist zweifelsohne die wesentlich tollere Stadt als Frankfurt. Hier herrscht brodelndes Leben, überall und jederzeit viele viele junge interessante Menschen, ungezählte Möglichkeiten zur Ablenkung bzw. Freizeitgestaltung (wenn man denn welche hätte...), generell ganz einfach tierisch viel los in der Stadt. Besonders viel sogar in meinem Viertel. Und eher mal viel zu viel in meiner Straße... auch wenn das nun eher die ohne Unterlaß vorbeibretternden S-Bahnen, Regionalexpresse (-expressi?) und Güterzüge meint.
Am Ort liegt es also nicht, daß das neue Zuhause (noch?) kein Zuhause ist. Am Job auch eher nicht - das Team ist klasse, die Aufgaben insgesamt ok, zusammengenommen ist meine jetzige wohl die beste, lockerste, angenehmste und dabei dennoch vielleicht erfolgreichste Agentur, in der ich bislang gearbeitet habe.
Vermutlich liegt es einzig und allein an mir selbst. An meiner ganz extrem nicht mehr vorhandenen Motivation. Nicht nur für den Job oder sogar die ganze Branche. Sondern für das Arbeiten selbst. Würde mich am liebsten nur noch ins Bett legen und darauf warten, daß es mir irgendwie wieder besser geht. Auch wenn ich nicht weiß, was dieses "besser" sein sollte.
Egal, sich irgendwo rein kuscheln geht allemal besser an einem Ort, der einem vertraut geworden ist. An dem man weiß, wo man in welcher Stimmungslage mit wem hin gehen kann und wer für einen da ist. Also eher in Frankfurt als in Köln. Für mich. Derzeit.
Aber andererseits geht das natürlich GAR nicht; ich bin 35, nicht 65, und es behagt mir weder, auf den Tod noch auf eine undefinierbare Besserung zu warten.
Vielleicht ist es ja auch einfach nur eine temporäre Stimmungsdelle (eine tiefe; bei jemandem, der ohnehin fast grundsätzlich schlechter Stimmung ist). Vielleicht wäre die Antwort auch schlicht und ergreifend, mich wesentlich früher als geplant selbstständig zu machen und als Freier zu arbeiten. In Frankfurt. Nach meinen eigenen Vorgaben. (Ok, das ist illusorisch.) Vielleicht ändert sich nach einer längeren Eingewöhnungszeit auch alles und ich werde hier doch sowas wie "glücklich". Hmm. Mal sehen.
Ein halbes Jahr bleibe ich ohnehin definitiv hier in Köln. Also bis Februar/März. Und bis dahin... fließt noch einiges Wasser den Rhein hinunter. Ja, der Spruch mußte jetzt kommen.
.... und wir heiraten und ziehen in die Vorstadt, haha.
Hab dich jedenfalls lieb & denk an dich.
schnüff,....
gruss vom main
35
Du hattest nämlich Geburtstag, Freundchen.
Yo sé todo...
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