Gesunder Spaß mit kranken Träumen.

Ich stehe, bis auf Boxershorts entkleidet, in einem riesigen Operationssaal. Mit zwei Wächtern an meiner Seite, die meine Arme im festen Griff halten. Mit dem Rücken zu einem Arzt der Sorte "skrupelloser Wissenschaftler", der der zahlreich versammelten Zuhörerschaft erläutert, was nun gleich geschehen wird.

Zwar hat man mir zu Beginn des Szenarios schon eine Spritze mit starken Beruhigungsmitteln verabreicht, und eine Starre breitet sich langsam in mir aus, doch noch bin ich aufnahmefähig. Und so erschließt sich mir, wenn auch mühevoll, was die Arztgestalt (gleichzeitig wohl mein Entführer) da so von sich gibt. Was mit mir passieren soll.

Er sagt es nicht direkt. Er spricht in einem Tonfall und mit Worten, die einem geneigten Fachpublikum interessante, neuartige medizinische Erkenntnisse versprechen. Unterkühlt. Klinisch. Wie passend.

Die Erkenntnisse sollen sich allerdings aus einem kleinen Experiment ergeben, zu dessen Objekt ich erkoren wurde. Es geht um ein neues Schmerzmittel. Eines, das so stark wirken soll, daß sogar aus einem lebenden, wachen Wesen ganze Fleischstücke herausgeschnitten werden könnten, ohne daß dieses darob, vor Schmerzen, in Ohnmacht fallen würde. Komplette Betäubung, "wir können alles mit ihm machen, er merkt es nicht einmal".

Merken wird er es erst nach Abklingen der Wirkung. Aber er merkt schon jetzt, daß ihm die Vorstellung keine Freude macht. Sondern Angst. Extreme Angst. Und so brülle ich, während das Publikum den Ausführungen erwartungsfroh und neugierig lauscht, plötzlich aus Leibeskräften: "Hilfe! Sie wollen mich umbringen! Hilfe!!!" Was eine Panik auslöst (merkwürdig, denn jeder Anwesende weiß, daß ich entführt wurde und dem Experiment nicht zugestimmt habe), in der ich aus dem OP flüchten und in der aufgelösten Menschenmasse über den sich anschließenden Bahnsteig rennen kann.

Nicht weit, allerdings. Denn das Beruhigungsmittel macht sich nun massiv bemerkbar. Ich breche zusammen, lande schmerzhaft auf dem Boden, und während mich die Lebensgeister verlassen, sehe ich meine Peiniger auf mich zukommen.

Ich wache auf und habe den klaren Gedanken im Kopf, daß man doch unbedingt etwas für Autofahrer tun müßte, die keine Arme mehr haben.

Ich bin für alle Vorschläge offen.

Abt.: Und was ist das tollste, das DIR jemals eine Frau an die Wand geschrieben hat?

02

HAPPY BIRTHDAY!!! =)

Wir vs. das bildungsbürgerliche Gewissen.

Samstag war es wieder einmal soweit. Frankfurt beging die alljährliche Nacht der Museen.

Ähnliche Events gibt es vermutlich auch in jedem anderen halbwegs als "Stadt" bezeichenbaren Flecken D'lands, von Borkum bis nach Bielefeld. Und vermutlich spielen sich zu diesem Anlaß allüberall auch ähnliche Szenen in den Seelen entsprechend sozialisierter, in der ach-so-schweren, wertefallenden Zeit von heute hoffnungslos verlorener Individuen ab:

Museum. Kultur. Wär ja irgendwie doch mal wieder Zeit. Ich sollte mich eh schämen, Mensch. Nun bin ich schon so privilegiert... Und vertiefe meinen Horizont nicht nur nicht, ich lasse ihn mutwillig verflachen! Komm schon, ab, gib dir die Überdosis Kultur. Mach jetzt! Ach... Aber es interessiert mich ja nun eigentlich gar nicht. Hm.

Wie gut, wenn es ein nicht nur bezauberndes, sondern auch noch skrupellos intelligentes Mädchen ist, mit dem man dann vor dem ersten einer langen Reihe gnadenlos überlaufener Tempel des Bildungsbürgertums steht. Dann nämlich kann man sich ansehen, im spontanen Einvernehmen das Gewissen und den Wertekanon Gewissen und Wertekanon sein lassen, und sich angenehmeren Abendgestaltungsmöglichkeiten zuwenden.

Was Mademoiselle W. und ich dann schlauerweise auch taten. Nun sage mir bloß niemand, wir hätten etwas verpaßt.

Keine Zeit. Keine Lust. Kein Diäten-Frust.

Der nächste "echte" Artikel meinerseits wird noch ein ganzes Weilchen auf sich warten lassen, wie es aussieht. Denn es wird Frühling, und ich verbringe jetzt fast meine gesamte Zeit draußen, statt vor dem Rechner noch mehr Zeit vor dem Rechner, weil unseren Kunden / meinen Jobs / meinem Ehrgeiz / meinen Chefs Wetterwandel und Jahreszeiten herzlich egal sind.

Darum nur kurz ein Link zu einem Artikel, der das neumodische Leiden eines altmodischen Spielgefährten von uns allen zum Thema hat: Krümelmonster auf Diät

Der Niedergang der deutschen Sprache in 4 Schritten.

1. Man begebe sich zu www.duden.de

2. Man klicke auf "Duden-Suche" (links in der Leiste)

3. Man gebe als Suchbegriff "Kunden" ein

4. Man betrachte das an Position drei aufgelistete Suchergebnis. Und staune.


Mit Dank an Stephan für den Hinweis. Und mit der dunklen Vorahnung, daß die Duden-Online-Redaktion dieses seltsame Ergebnis bald getilgt haben wird...

Edit: Wer nichts staunenswertes angezeigt bekommt, kann im werbewunderland nachsehen.

Kommentieren.

oh baby
... es regnet.
haifischmaedchen - 15. Jun, 19:12
Ist das nun eigentlich...
Ist das nun eigentlich sehr blasphemisch oder, ach...
todaystomorrow - 21. Mai, 03:31
Der Kulturkritiker nährt...
scheint so, als habest du dich aus der kulturkritik...
blogger.de:fairfox - 19. Mai, 01:45
oha. wollte schon fragen. aber...
oha. wollte schon fragen. aber sowas wie musical waren...
todaystomorrow - 10. Dez, 02:46
war da auch
das Konzert war Schrott, werden eben alle älter... und...
goomp_entertainment - 6. Dez, 13:58

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